Verbesserung der Beweglichkeit, Verminderung des Verletzungsrisikos, Regeneration. Können all diese Faktoren gleichzeitig erreicht werden und das auch noch ohne viel Aufwand? Ob das gelingt, soll unser heutiger Expertentipp der Woche klären.

Die Antwort lautet teils – teils. Das Zauberwort ist simpel und heißt Dehnung! Stimmen, wie „Dehnung ist nur was für Mädchen.“ Sollten schnell verstummen, wenn man Wert auf einen gesunden Geist und einen fitten Körper legt. 5 Minuten Stretching vor und nach dem Training können Wunder bewirken.

Nun müssen Läufer nicht dehnbar wie ein Turner sein. Dennoch kann ein bisschen Beweglichkeit nicht schaden, denn diese ist die Voraussetzung für eine optimale Bewegungsamplitude und verhilft somit zur ungehinderten Ausführung von Bewegungen. Ist ein Läufer beispielsweise im Bereich der Oberschenkelmuskulatur nur gering beweglich (Hüftbeuger/ Oberschenkelstrecker/ Oberschenkelbeuger), so kann dies negative Auswirkungen auf die Schrittlänge haben und ein Gefühl von einem Widerstand beim Laufen erzeugen.

Mangelnde Elastizität ist zudem ein begünstigender Faktor für Verletzungen. Dehnung bereitet die Muskulatur auf anstehende Belastungen vor und kann im Nachhinein Verspannungen, Verklebungen sowie Verhärtungen lösen.

Bei Muskelkater sollte jedoch nicht gedehnt werden! Intensives Stretching kann diesen sogar noch verschlimmern! Da beim Muskelkater winzig kleine Risse in der Faserstruktur der Muskulatur entstehen, würde dynamisches Dehnen diese nur noch vergrößern und sich somit negativ auswirken. Zur Regeneration sollte also lieber ein warmes Bad genommen werden.

Die Frage, ob statisch oder federnd gedehnt werden sollte, ist in der Wissenschaft nicht endgültig geklärt. Ich persönlich bevorzuge die statische, also haltende Dehnung, da durch diese Form ein besseres Gespür für den Muskel aufkommt und gegebenenfalls die Spannung langsam erhöht werden kann. Wichtig beim Stretching ist eine ruhige und gleichmäßige Atmung. Außerdem sollte der Muskel nur im aufgewärmten Zustand gedehnt werden.